Abbildung 1: Stabilisierung der Wirbelsäule, bilaterale Stabilisierung des Beckens und künstliches Hüftgelenk links.
Bei vielen Patienten treffen wir auf Probleme, die aus verschiedenen Bereichen gleichzeitig entstehen. Die häufigsten sind Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, im Gesäß und in der Hüfte sowie Schmerzen in der Hüfte, im Knie und im Knöchel.
Besonders die erstgenannte Kombination von Problemen kann für den Arzt schwierig sein. Man spricht vom sogenannten Hüfte-Wirbelsäule-Syndrom. Ärzte neigen oft dazu, zuerst die Hüfte durch eine Endoprothese zu ersetzen. Dies liegt vor allem daran, dass es sich um eines der am weitesten verbreiteten Operationsverfahren handelt, während nur ein enger Kreis von Orthopäden an der Wirbelsäule operieren kann. Ein solches Vorgehen muß jedoch nicht immer korrekt sein, und die von der Wirbelsäule ausgehenden Probleme des Patienten können sich nach einer Hüftendoprothese verschlimmern. Umgekehrt neigt ein Wirbelsäulenchirurg oft dazu, zuerst an der Wirbelsäule zu operieren, auch wenn die meisten Schmerzen des Patienten im Hüftgelenk entstehen. Hinzu kommen Schmerzen aus dem sogenannten SI-Gelenk. Diese diagnose ist gar nicht so einfach zu stellen, sowie die operative Versorgung des SI-Gelenks durchzuführen.
Bei der zweitgenannten Kombination von Behinderungen, also einer gleichzeitigen Arthrose von Hüfte, Knie und eventuell auch Sprunggelenk, ist es meist die Regel, von oben nach unten vorzugehen. Zuerst operieren wir in der Regel die Hüftendoprothese, dann die Knieendoprothese und schließlich die Sprunggelenksendoprothese. Aber auch dieses Vorgehen kann nicht in allen Fällen korrekt sein, deshalb gehen wir bei jedem Patienten individuell, entsprechend seiner Problematik vor.
Abbildung 2: drei künstliche Gelenke auf einer Extremität: Hüft-, Knie- und Sprunggelenkendoprothese