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Deformierter Fuß nach Vergiftung

Wenn man von einer „Fußdeformität“ spricht, denken viele an eine angeborene Fehlstellung oder die Folgen eines Unfalls. Manchmal liegt die Ursache jedoch ganz woanders. In diesem Fall handelte es sich um eine junge Patientin, die eine schwere Vergiftung (CO) erlitten hatte. Diese führte zu einer Schädigung des Gewebes im Unterschenkelbereich und resultierte in einer ausgeprägten Spitzfußstellung. Ein Auftreten auf den Fuß war nicht möglich, und Gehen ohne Krücken war undenkbar.

Spitzfußstellung: Fuß dauerhaft in Zehenspitzenhaltung

Die Deformität entstand im Bereich des Sprunggelenks – durch Verkürzung von Sehnen und Muskeln. Es handelte sich um eine sogenannte Spitzfußstellung (medizinisch: Equinusstellung), bei der der Fuß dauerhaft in Zehenspitzenposition verharrt – ähnlich wie bei einer Ballerina, jedoch ohne Möglichkeit zur Entspannung. Diese Fehlstellung beeinträchtigt das Gleichgewicht erheblich, macht normales Gehen unmöglich und kann langfristig zu weiteren Problemen wie Hüft- oder Rückenbeschwerden führen

Operationsverlauf und Stabilisierung

Die Operation war technisch anspruchsvoll. Neben der Korrektur der Fehlstellung war es entscheidend, die neue Fußposition dauerhaft zu stabilisieren. Weichteile mussten gelöst und neu positioniert, die Knochen in eine physiologische Stellung gebracht und der gesamte Fuß mittels eines sogenannten äußeren Fixateurs stabilisiert werden – ein spezieller Rahmen, der den Fuß von außen in der gewünschten Position hält. Der Fixateur erlaubt eine präzise Korrektur und Anpassung auch während des Heilungsprozesses.

Ergebnis: Wiederherstellung der Gehfähigkeit

Das Ergebnis der Operation war sehr erfolgreich. Der Fuß konnte in eine natürliche Position gebracht werden, was den Weg zurück zum normalen Gehen ohne Hilfsmittel ermöglichte. Dank des rechtzeitigen Eingriffs und der richtigen Nachbehandlung hat die Patientin gute Chancen auf ein weitgehend uneingeschränktes Leben mit normaler Mobilität.

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Wann sollte man handeln?

Fußdeformitäten können viele Ursachen haben – Unfälle, neurologische Erkrankungen, Infektionen oder auch metabolische bzw. toxische Schädigungen. Wichtig ist immer eine frühzeitige Diagnose und die Behandlung durch einen erfahrenen Spezialisten für rekonstruktive Orthopädie. Selbst ausgeprägte Fehlstellungen lassen sich chirurgisch korrigieren, sofern die Knochen- und Weichteilstrukturen grundsätzlich erhalten sind.

Wenn Sie oder jemand in Ihrem Umfeld unter Schmerzen beim Gehen, Fußfehlstellungen oder anderen Problemen des Bewegungsapparates leidet, wenden Sie sich gern an meine orthopädische Praxis in Wien. Ich bin auf komplexe Fälle spezialisiert und hilfe meinen Patientinnen und Patienten, wieder in Bewegung zu kommen.

Ordination in Wien – Kontakt und Terminvereinbarung unter www.ortho-hart.at

Verwendete medizinische Begriffe:

Spitzfußstellung (Equinusstellung) – Zustand, bei dem der Fuß dauerhaft in Zehenspitzenhaltung verbleibt, was normales Auftreten erschwert oder unmöglich macht.

Externer Fixateur – chirurgisches Hilfsmittel, das außen an der Extremität angebracht wird, um Knochen in der richtigen Stellung zu halten und eine feine Nachjustierung während der Heilung zu ermöglichen.

Rekonstruktive Orthopädie – Fachgebiet der Orthopädie, das sich auf die Wiederherstellung von Funktion und Struktur nach Unfällen, Operationen oder Deformitäten spezialisiert.