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Plattfuß bei Erwachsenen | Ihr Plattfuß-Spezialist aus Wien

Der Senk- oder Plattfuß - Alles rund um dieses Krankheitsbild

Der Plattfuß (Pes Planus) ist eine der häufigsten Fußfehlstellungen und betrifft Menschen aller Altersgruppen. Alternativ werden auch die Begriffe Knickfuß oder Senkfuß für die Veränderung der Fußstellung verwendet. Der Plattfuß zeichnet sich durch ein abgeflachtes Fußgewölbe aus, bei dem die gesamte Fußsohle beim Stehen, Gehen oder Laufen nahezu vollständig den Boden berührt. Obwohl der Plattfuß oft als harmlos angesehen wird, kann er unbehandelt zu erheblichen Beschwerden und Einschränkungen führen. Viele Betroffene leiden unter Schmerzen im Fuß, den Knien oder sogar im Rücken, ohne die Ursache genau zu kennen.

In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen umfassenden Überblick über das Thema Plattfuß geben. Wir erklären, was einen gesunden Fuß von einem Plattfuß unterscheidet, welche Ursachen zu dieser Fehlstellung führen können und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Ob Sie selbst betroffen sind oder einfach mehr über dieses weit verbreitete Problem erfahren möchten – dieser Artikel soll Ihnen dabei helfen, den Plattfuß besser zu verstehen und geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung oder Therapie zu finden.

Was ist ein Plattfuß?

Der Plattfuß, auch als Senkfuß, Knick- Senkfuß oder Knick- Plattfuß bekannt (je nach Art der Fehlstellung), ist eine Fußfehlstellung, bei der das Längsgewölbe des Fußes herabsinkt. In schweren Fällen liegt die gesamte Fußsohle flach auf dem Boden auf. Dieser Zustand kann oft zu erheblichen Schmerzen führen. Im frühen Stadium, wenn der Fuß noch flexibel ist und in die normale Position zurückgeführt werden kann, entstehen die Beschwerden hauptsächlich durch die Überlastung von Sehnen und Bändern. Im fortgeschrittenen Stadium, wenn die Fehlstellung bereits starr ist, resultieren die Schmerzen häufig aus dem Verschleiß der Gelenke, was das Risiko für Arthrose erheblich erhöht.

Plattfüße beim Erwachsenen haben ihren Ursprung meist in der Kindheit

Heutzutage geht man davon aus, dass Plattfüße bei den meisten Erwachsenen ein Übergang vom Plattfuß in der Kindheit sind. Mit der Zeit wird einer der hinteren Muskeln der Wade, der für das Halten des Längsgewölbes verantwortlich ist, überlastet und reißt. Danach schreitet die Längsgewölbesenkung relativ schnell voran und die veränderte Position des Fußes beginnt sich zu fixieren (der Fuß ist nicht mehr in eine normale Position korrigierbar).

Ursachen und Risikofaktoren eines Plattfußes

Die Entstehung eines Plattfußes kann verschiedene Ursachen haben, die sowohl angeboren als auch erworben sein können. Angeborene Formen des Plattfußes sind oft genetisch bedingt und treten bereits im Kindesalter auf. Bei einem Großteil der Betroffenen entwickelt sich der Plattfuß jedoch erst im Laufe des Lebens.

Zu den häufigsten erworbenen Ursachen zählen muskuläre Schwächen, insbesondere der Fußmuskulatur und der Wadenmuskulatur, sowie eine Bindegewebsschwäche. Übergewicht übt zusätzlichen Druck auf die Fußgewölbe aus und begünstigt somit das Absinken des Fußes. Auch Fehlbelastungen, wie sie durch langes Stehen oder Gehen auf unebenem Untergrund entstehen, können die Entwicklung eines Plattfußes fördern.

Ein weiterer Risikofaktor ist das Tragen von ungeeignetem Schuhwerk. Schuhe mit unzureichender Stützung oder hohen Absätzen belasten das Fußgewölbe und fördern auf Dauer die Entstehung eines Plattfußes. Bestimmte Berufe, bei denen langes Stehen erforderlich ist, sowie sportliche Aktivitäten mit intensiver Fußbelastung, wie Laufen oder Springen, erhöhen ebenfalls das Risiko.

Darüber hinaus können Verletzungen oder Erkrankungen, wie Bandverletzungen, neurologische Störungen oder rheumatische Erkrankungen, das Fußgewölbe schwächen und einen Plattfuß verursachen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität des Bindegewebes ab, was die Wahrscheinlichkeit für einen erworbenen Plattfuß weiter erhöht.

Die Kenntnis der Ursachen und Risikofaktoren ist entscheidend, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und die Entwicklung eines Plattfußes frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Symptome und Beschwerden des Plattfußes

Die Symptome eines Plattfußes können je nach Schweregrad und Art der Fehlstellung stark variieren. In frühen Stadien treten oft kaum Beschwerden auf, weshalb die Fehlstellung zunächst unbemerkt bleiben kann. Typische Anzeichen sind jedoch Schmerzen und Müdigkeitsgefühle im Bereich des Fußes, besonders nach längerem Stehen oder Gehen. Häufig klagen Betroffene über ein unangenehmes Ziehen oder Stechen in der Fußsohle oder im Innenknöchelbereich.

Im fortgeschrittenen Stadium können die Beschwerden intensiver und weiter verbreitet sein. Schmerzen treten dann nicht nur im Fuß selbst auf, sondern strahlen auch in die Unterschenkel, Knie oder sogar den Rücken aus. Dies liegt daran, dass die Fehlstellung des Fußes die gesamte Körperstatik beeinflusst und zu einer ungleichmäßigen Belastung der Gelenke und Muskulatur führt. In vielen Fällen kommt es zu Schwellungen und Druckempfindlichkeit im Bereich des Innenknöchels sowie zu einer sichtbaren Absenkung des Fußgewölbes.

Ein weiteres häufiges Symptom ist die Fehlbelastung des Vorderfußes, die zu Schwielen und Hühneraugen führen kann. In schweren Fällen entwickelt sich durch die anhaltende Fehlbelastung eine Arthrose in den Fuß- oder Sprunggelenken, was die Schmerzen weiter verstärkt und die Beweglichkeit einschränkt.

Bei Kindern äußert sich der flexible Plattfuß oft durch eine auffällige Gangart, bei der die Fußspitzen nach außen zeigen. Sie klagen selten über Schmerzen, zeigen jedoch häufig eine verminderte körperliche Aktivität, da das Gehen oder Laufen als unangenehm empfunden wird. Bei Erwachsenen hingegen sind die Symptome meist ausgeprägter und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Abklärung Ihrer Beschwerden

Wenn Sie unter Schmerzen oder Beschwerden im Bereich des Fußes leiden, zögern Sie nicht, sich frühzeitig an mich zu wenden. Häufig werden Probleme mit einem Plattfuß oder Senkfuß zunächst unterschätzt oder ignoriert, bis sie zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen. Eine rechtzeitige Abklärung ist jedoch entscheidend, um die Ursache Ihrer Beschwerden festzustellen und passende Behandlungsmöglichkeiten einzuleiten. In einem persönlichen Gespräch nehme ich mir die Zeit, Ihre Symptome genau zu analysieren und gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen, der auf Ihre Bedürfnisse und Lebensumstände abgestimmt ist.

Vereinbaren Sie gerne einen Termin in meiner Praxis – gemeinsam finden wir die bestmögliche Lösung für Ihre Fußgesundheit.

Behandlung eines Senk- oder Plattfußes

Konservative Behandlung

Die konservative Therapie eines Senk- oder Plattfußes besteht in erster Linie aus dem Einsatz orthopädischer Einlagen. Diese sind jedoch nur im Anfangsstadium wirksam, wenn der Fuß noch in eine normale Position zurückgebracht werden kann. Sobald die Absenkung des Längsgewölbes bereits fixiert ist, können nur noch individuell angepasste orthopädische Schuhe helfen. Falls der Patient trotz dieser Maßnahmen weiterhin Beschwerden hat, können auch physikalische Therapieansätze wie gezielte Übungen, Massagen, wirbelnde Bäder oder Stoßwellentherapie ausprobiert werden.

Sollten konservative Methoden keine Besserung bringen, bleibt als letzte Möglichkeit die operative Behandlung.

Operative Behandlung eines Senk- oder Plattfußes

Die Wahl der chirurgischen Methode richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und davon, ob die Fehlstellung noch korrigierbar ist. In den frühen Stadien, wenn die Fußgelenke noch nicht abgenutzt sind, kommen Operationstechniken zum Einsatz, die auf den Erhalt der Gelenke abzielen. Dabei wird das Fußgewölbe auf der Innenseite des Fußes wiederhergestellt. Dies geschieht meist durch die Verstärkung der Sehne des gerissenen Muskels mittels der Sehne des Großzehenstreckers, durch die Rekonstruktion des Federbands unter dem Sprungbein und/oder durch eine Umstellung des inneren Keilbeins oder eine Stabilisierung des Gelenks zwischen Keilbein und erstem Mittelfußknochen.

Die Arthroereise – das ovale Implantat

Eine spezielle Technik stellt die sogenannte Arthroereise dar, bei der ein ovales Implantat zwischen Fersen- und Sprungbein eingebracht wird. Diese temporäre Maßnahme verhindert das Absinken des Sprungbeins und damit des Längsgewölbes des Fußes. Bei diesem Eingriff erfolgt oft auch eine Operation an den Sehnen.

Durch die Umstellung des Fersenbeins kann die Achillessehne in ihre gerade Zugrichtung zurückgeführt werden. Bei einer Verkürzung der Wadenmuskulatur (Achillessehne) erfolgt eine Verlängerung des Muskels im oberen Bereich der Wade. Wenn der Vorfuß bereits nach außen rotiert ist, wird eine Verlängerung des Fersenbeins in Erwägung gezogen.

Operation bei übergewichtigen Personen

Liegt bereits ein Gelenkverschleiß zwischen Fersenbein und Würfelbein vor, führen wir bei adipösen Patienten oder Patienten mit instabilen Bändern eine Verschraubung dieses Gelenks durch. Es gibt mehrere Methoden für Eingriffe an der Außenseite des Fußes, die jedoch komplex sind und die Expertise eines erfahrenen Chirurgen erfordern. Manchmal ist auch eine Verlängerung der langen Sehne an der Außenseite des Fußes notwendig.

Operation in sehr fortgeschrittenem Stadium

Wenn es sich um ein fortgeschrittenes Stadium der Fußfehlstellung handelt, das aufgrund von Gelenkverschleiß nicht mehr korrigierbar ist, kommen korrigierende Gelenkversteifungen (Arthrodesen) zum Einsatz. Während früher drei Gelenke versteift wurden, konzentrieren wir uns heute meist auf zwei (zwischen Sprungbein und Fersenbein sowie zwischen Sprungbein und Kahnbein). Diese Eingriffe werden in der Regel von der Innenseite des Fußes aus durchgeführt, da eine Korrektur des Plattfußes von dieser Seite aus effektiver ist, auch wenn dies technisch anspruchsvoller ist. Ergänzend können eine Verlängerung der langen Sehne an der Außenseite des Fußes, eine Umstellung des Keilbeins, eine Verlängerung der Achillessehne oder eine Rekonstruktion des inneren Seitenbandes des Sprunggelenks notwendig sein.