Riss der Achillessehne: Ursachen, Behandlung und Heilung
Was ist ein Achillessehnenriss?
Ein Riss der Achillessehne ist eine häufige Verletzung, insbesondere bei Männern mittleren Alters, die Freizeit- oder Leistungssport betreiben. Meist entsteht die Verletzung durch eine plötzliche Überbelastung einer bereits geschwächten Sehne.
Was ist die Achillessehne?
Anatomie der Achillessehne
Die Achillessehne, auch als Tendo calcaneus bekannt, ist die stärkste und dickste Sehne im menschlichen Körper. Sie verbindet den Wadenmuskel mit dem Fersenbein (Calcaneus). Genauer gesagt, setzt sie sich aus den Sehnen des Musculus gastrocnemius (Zwillingswadenmuskel) und des Musculus soleus (Schollenmuskel) zusammen, die beide im Unterschenkel liegen.
Aufbau
- Musculus gastrocnemius: Dieser Muskel hat zwei Köpfe (medial und lateral) und ist verantwortlich für die Beugung des Knies und die Plantarflexion des Fußes (Bewegung des Fußes in Richtung der Fußsohle).
- Musculus soleus: Dieser Muskel liegt unter dem Musculus gastrocnemius und trägt ebenfalls zur Plantarflexion bei, ist aber hauptsächlich aktiv, wenn das Knie gebeugt ist.
- Verbindung mit dem Fersenbein: Die Achillessehne verbindet diese Muskeln mit dem hinteren Teil des Fersenbeins und ermöglicht so die Kraftübertragung von der Wadenmuskulatur auf den Fuß.
Funktion der Achillessehne
Die Achillessehne spielt eine zentrale Rolle bei vielen Bewegungen, insbesondere beim Gehen, Laufen, Springen und Treppensteigen. Ihre Hauptfunktionen umfassen:
- Plantarflexion: Die Achillessehne ermöglicht die Plantarflexion des Fußes, was für das Abstoßen vom Boden beim Gehen oder Laufen unerlässlich ist.
- Stoßdämpfung: Sie wirkt als Stoßdämpfer und hilft, die Belastungen, die auf den Fuß wirken, abzufedern.
- Kraftübertragung: Durch die Verbindung der kräftigen Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein sorgt sie für eine effiziente Kraftübertragung, die für die Fortbewegung notwendig ist.
Besonderheiten
- Stärke und Belastbarkeit: Trotz ihrer enormen Belastbarkeit – sie kann Kräfte bis zum 12-fachen des Körpergewichts aushalten – ist die Achillessehne aufgrund ihrer schlechten Durchblutung anfällig für Verletzungen und degenerative Veränderungen.
- Schwachstellen: Eine bekannte Schwachstelle ist etwa 2-6 cm oberhalb des Ansatzes am Fersenbein, wo die Durchblutung am schlechtesten ist.
Die Achillessehne ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Bewegungsapparates und ermöglicht zentrale Bewegungsabläufe wie Gehen, Laufen und Springen. Ihre Anatomie und Funktion machen sie jedoch auch anfällig für verschiedene Verletzungen und Erkrankungen, die eine gezielte Behandlung erfordern, um die volle Funktionsfähigkeit wiederherzustellen.
Falls Sie Probleme mit der Achillessehne haben, besuchen Sie auch meinen Artikel über weiteren Problemen und Schmerzen von Achillessehne.
Ursachen für einen Achillessehnenriss
Ein Achillessehnenriss kann durch mehrere Faktoren verursacht werden. Zu den häufigsten Auslösern zählen explosive Bewegungen, wie ein plötzlicher Abstoß oder ein starker Anzug, die insbesondere dann problematisch sind, wenn die Sehne bereits durch wiederholte Mikrotraumata geschwächt ist. Eine Schwächung der Sehne kann auch durch bestimmte Medikamente wie Fluorchinolone, Statine oder Steroide hervorgerufen werden. Zusätzlich erhöhen lokale Kortisoninjektionen oder altersbedingte degenerative Veränderungen das Risiko eines Risses.
Hauptursachen von Achillessehnenriss
- Explosive Bewegungen (z. B. plötzlicher Abstoß)
- Wiederholte Mikrotraumata
- Medikamentöse Einflüsse (Fluorchinolone, Statine, Steroide)
- Lokale Kortisoninjektionen
- Degenerative Veränderungen der Sehne
Symptome eines Achillessehnenrisses
Die Symptome eines Achillessehnenrisses sind oft eindeutig. Patienten berichten häufig von einem plötzlichen, scharfen Schmerz im Bereich der Achillessehne, der von einem hörbaren „Peitschenknall“ begleitet wird. In den meisten Fällen ist die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt, und es kann eine sichtbare Delle im Verlauf der Sehne auftreten.
Hauptsymptome von Achillessehnenruptur:
- Plötzlicher, scharfer Schmerz
- Hörbarer "Peitschenknall"
- Sichtbare Delle entlang der Achillessehne
- Eingeschränkte Bewegungsfähigkeit
Behandlungsmethoden beim Achillessehnenriss
Ein Achillessehnenriss kann entweder konservativ oder operativ behandelt werden. Die Wahl der Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter des Patienten, dem Aktivitätslevel und dem Ausmaß der Verletzung.
Konservative Behandlung
Die konservative Therapie wird häufig bei älteren Patienten oder bei Teilrissen angewandt. Sie besteht aus der Ruhigstellung des Fußes in einem speziellen Spezialschuh, der die Achillessehne entlastet.
- Der Fuß wird zunächst in Spitzfußstellung (30°) gehalten, um die Sehnenenden in Kontakt zu bringen.
- Nach vier Wochen wird die Position schrittweise angepasst (20°, dann 10°).
- Insgesamt dauert die Therapie etwa acht Wochen.
Vorteile der konservativen Behandlung sind das Vermeiden von Operationsrisiken. Allerdings besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Sehne erneut reißt, oder dass eine verlängerte Heilungsdauer die Kraft der Wadenmuskulatur beeinträchtigt.
Zusammenfassung der konservativen Behandlung:
- Geeignet für ältere Patienten oder Teilrisse
- Ruhigstellung in Spezialschuh über 8 Wochen
- Risiko von Rezidiven oder Muskelatrophie
Operative Behandlung
Eine Operation der Achillessehne ist besonders bei jungen, aktiven Patienten oder bei vollständigen Rissen die bevorzugte Methode. Sie ermöglicht eine direkte Verbindung der Sehnenenden und eine schnellere Wiederherstellung der Funktionalität.
- Minimalinvasive Verfahren: Durch kleine Hautschnitte wird die Sehne genäht.
- Rekonstruktionen: Bei veralteten oder komplizierten Rissen kann Material von anderen Sehnen, wie der Beugesehne der großen Zehe, verwendet werden.
Die operative Behandlung hat eine niedrigere Rezidivrate als die konservative Methode. Dennoch können Komplikationen wie Wundheilungsstörungen auftreten, insbesondere bei offenen Operationen.
Zusammenfassung der operativen Behandlung:
- Bevorzugt bei jungen oder aktiven Patienten
- Schnellere Heilung und niedrigere Rezidivrate
- Risiko von Wundheilungsstörungen
Risiken und Komplikationen
Risiken und Komplikationen
Ein Riss der Achillessehne birgt Risiken, die sowohl von der Verletzung selbst als auch von der gewählten Behandlung abhängen:
- Wundheilungsstörungen: Besonders nach offenen chirurgischen Eingriffen.
- Wiederholter Riss: In etwa 20 % der konservativ behandelten Fälle tritt ein erneuter Riss auf.
- Muskelatrophie: Ohne adäquate Rehabilitation kann es zu einer Schwächung der Wadenmuskulatur kommen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Achillessehnenriss
Was tun, wenn die Achillessehne gerissen ist?
Bei einem Verdacht auf einen Riss der Achillessehne sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Heilung.
Falls Sie glauben, dass Sie Achilles Sehne gerissen haben, weigern Sie nicht mich zu kontaktieren.
Wie lange dauert die Heilung eines Achillessehnenrisses?
Die Heilungsdauer hängt von der Behandlungsmethode ab:
- Konservative Therapie: 12-16 Wochen bis zur vollständigen Belastung.
- Operative Behandlung: 8-12 Wochen bis zur Wiederaufnahme normaler Aktivitäten.
Kann die Achillessehne nach einer OP erneut reißen?
Ja, das Risiko eines erneuten Risses besteht, insbesondere bei unsachgemäßer Rehabilitation oder erneuter Überbelastung.
Wie wird ein Teilriss der Achillessehne behandelt?
Ein Teilriss wird oft konservativ behandelt. Bei schwereren Verletzungen ist jedoch eine operative Lösung sinnvoll.
Fazit
Ein Achillessehnenriss ist eine schwerwiegende Verletzung, die jedoch mit den richtigen Behandlungsmethoden gut therapiert werden kann. Ob konservativ oder operativ – die Wahl der Behandlung hängt von individuellen Faktoren ab. Wichtig ist, frühzeitig einen erfahrenen Arzt zu konsultieren, um die bestmögliche Therapie einzuleiten.
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen mit Problemen an der Achillessehne kämpfen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Mit jahrelanger Erfahrung und modernen Behandlungsmethoden helfe ich Ihnen, schnell wieder auf die Beine zu kommen.