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Die Achillessehne | Erkrankungen und Schmerzen der Achillessehne

Die Achillessehne verdankt ihren Namen der griechischen Mythologie

In der griechischen Mythologie stand Achilles vor einem Schicksal, das ihn entweder jung und berühmt sterben oder lange und unbedeutend leben ließ. Um dieses Omen zu ändern, tauchte seine Mutter Thetis ihn in den mythischen Fluss Styx, der Unverwundbarkeit verleihen sollte. Sie hielt ihn jedoch an der Ferse fest, die somit nicht vom Wasser berührt wurde und eine Schwachstelle blieb. Diese Achillesferse wurde nicht nur für den mythischen Helden, sondern ist auch für viele Sportler, sowohl Profis als auch Freizeitsportler, eine kritische Stelle.

Was ist die Achillessehne?

Anatomie der Achillessehne

Die Achillessehne, auch als Tendo calcaneus bekannt, ist die stärkste und dickste Sehne im menschlichen Körper. Sie verbindet den Wadenmuskel mit dem Fersenbein (Calcaneus). Genauer gesagt, setzt sie sich aus den Sehnen des Musculus gastrocnemius (Zwillingswadenmuskel) und des Musculus soleus (Schollenmuskel) zusammen, die beide im Unterschenkel liegen.

Die Achillessehne spielt eine zentrale Rolle bei vielen Bewegungen, insbesondere beim Gehen, Laufen, Springen und Treppensteigen. Ihre Hauptfunktionen umfassen:

Die Achillessehne ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Bewegungsapparates und ermöglicht zentrale Bewegungsabläufe wie Gehen, Laufen und Springen. Ihre Anatomie und Funktion machen sie jedoch auch anfällig für verschiedene Verletzungen und Erkrankungen, die eine gezielte Behandlung erfordern, um die volle Funktionsfähigkeit wiederherzustellen.

Typische Erkrankungen der Achillessehne

Die Achillessehne, als stärkste Sehne des menschlichen Körpers, ist besonders anfällig für verschiedene Erkrankungen und Verletzungen. Hier sind einige der häufigsten Krankheitsbilder, die die Achillessehne betreffen:

1. Achillessehnenentzündung (Achillodynie)

Eine der häufigsten Beschwerden ist die Achillessehnenentzündung, auch Achillodynie genannt. Sie ist durch Entzündungen und Schmerzen an der Achillessehne gekennzeichnet, oft durch Überbeanspruchung oder repetitive Belastung verursacht. Typische Symptome sind:

2. Achillessehnentendinopathie

Die Achillessehnentendinopathie ist eine degenerative Erkrankung der Sehne, die durch chronische Überlastung entsteht. Sie wird in zwei Hauptformen unterteilt, die unten beschrieben werden.

3. Achillessehnenruptur

Eine vollständige oder teilweise Ruptur der Achillessehne ist eine schwerwiegende Verletzung, die oft bei plötzlichen, intensiven Bewegungen auftritt, wie sie beim Sprinten oder Springen vorkommen. Eine Achillessehnenruptur macht sich u.a. durch ein plötzliches, scharfes Schmerzgefühl im hinteren Unterschenkel oder Fersenbereich bemerkbar.

4. Haglund-Syndrom

Das Haglund-Syndrom ist eine knöcherne Vorwölbung an der Rückseite des Fersenbeins, die zu einer Achillessehnenreizung sowie zu einer Reizung der umliegenden Gewebe führt. Diese Reizung kann zu Entzündungen und Schmerzen führen.

5. Bursitis (Schleimbeutelentzündung)

Eine Schleimbeutelentzündung kann ebenfalls Schmerzen im Bereich der Achillessehne verursachen. Sie entsteht durch die Entzündung der Schleimbeutel, die sich zwischen der Achillessehne und dem Fersenbein befinden, und äußert sich durch Schmerzen im hinteren Fersenbereich, Schwellungen und Rötungen im Bereich der Schleimbeutel sowie Druckempfindlichkeit.

Sprunggelenkinstabilität

Ursachen und Häufigkeit von Achillessehnenschmerzen

Ursachen und Häufigkeit von Achillessehnen-schmerzen

Achillessehnenschmerzen entstehen meist durch Überlastung und stellen ein Fünftel der Probleme bei Läufern sowie 5 % der Beschwerden bei allen Sportlern dar. Typischerweise treten diese Schmerzen (außer bei Leistungssportlern) bei Männern mittleren Alters auf, die am Wochenende Freizeitsport betreiben. Mehrere Faktoren tragen zur hohen Häufigkeit dieser Beschwerden bei:

Der Hauptfaktor für die Entwicklung degenerativer Prozesse in der Sehne ist die Überlastung, die pathologische Veränderungen (Tendinopathie) verursacht.

Die Achillessehnentendinopathie

Die Achillessehnen-tendinopathie

Eine häufige Muskel-Skelett-Erkrankung

Eine Differenzierung des Krankheitsbildes

Um das Krankheitsbild besser zu differenzieren, wurde 1992 eine Unterteilung in Ansatztendinopathie und Tendinopathie außerhalb des Ansatzes eingeführt.

Klinische Diagnose und Differenzierung

Bei der klinischen Untersuchung muss eine Achillessehnentendinopathie beispielsweise von Sprunggelenkserkrankungen oder Schleimbeutelentzündungen abgegrenzt werden. Eine Ansatztendinopathie liegt vor, wenn die Veränderungen der Sehne und die Schmerzen innerhalb von 3 cm vom Ansatzpunkt der Sehne lokalisiert sind. Der Patient berichtet oft von Schmerzen beim Stehen auf den Zehenspitzen, manchmal jedoch auch von Schmerzen, die das Gehen und normale Alltagsaktivitäten behindern. Neben dem Röntgen ist die Magnetresonanztomographie wichtig, um das Vorliegen und Ausmaß einer Sehnendegeneration zu untersuchen.

Behandlung der Achillessehnentendinopathie

Konservative Behandlung

Die konservative Behandlung einer chronischen Ansatztendinopathie ist weniger erfolgreich als bei einer Tendinopathie außerhalb des Ansatzes. Exzentrische Übungen oder Dehnungen des Wadenmuskels helfen seltener. Weitere konservative Maßnahmen umfassen:

Von der lokalen Anwendung von Kortison wird abgeraten, da sie die Sehne zusätzlich schwächt und zu einem Riss an der Ansatzstelle führen kann.

Chirurgische Behandlung

Wenn eine konservative Behandlung über mindestens 6 Monate fehlschlägt und die Beschwerden erheblich sind, kann eine chirurgische Lösung in Betracht gezogen werden. Die Wahl der Operationstechnik richtet sich nach dem Grad der Achillessehnendegeneration.

Fazit

Erkrankungen der Achillessehne, insbesondere Tendinopathien, stellen eine häufige und oft schmerzhafte Herausforderung für Sportler dar. Die richtige Diagnose und eine gezielte Behandlung sind entscheidend, um die Beschwerden zu lindern und eine vollständige Genesung zu ermöglichen. Ob konservative oder chirurgische Behandlung – eine individuelle Therapieplanung ist unerlässlich, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.