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Ellenbogen-Arthrose

Arthrose im Ellenbogen (Cubitalarthrose): Symptome, Ursachen und Behandlung

Arthrose ist eine sich langsam verschlimmernde degenerative Gelenkerkrankung, die durch einen irreversiblen Verlust des Gelenkknorpels und Veränderungen im Knochen unterhalb des Gelenkknorpels verursacht wird. Arthrose des Ellenbogengelenks ist seltener als Arthrose der Hüfte oder des Knies. Der Ellenbogen ist ein mit dem Körpergewicht unbelastetes Gelenk und seine Erkrankung mit primärer Arthrose verläuft deshalb oft mit kleineren Bescherden verglichen mit Beschwerden der Hüfte oder des Knies. Die symptomatische Arthrose des Ellenbogens ist durch Bewegungseinschränkung und Schmerzen gekennzeichnet. Sie unterscheidet sich von der Arthrose anderer Gelenke dadurch, dass sie nicht durch eine Verschmälerung des Gelenkraums, sondern durch die Bildung von peripheren knochenen Auflagerungen und Gelenksteife gekennzeichnet ist. Ellenbogenarthrose wurde erstmals 1955 bei britischen Bergleuten beschrieben und die ersten klinischen und radiologischen Veränderungen wurden in den 1970er Jahren von japanischen Orthopäden veröffentlicht.

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Ursachen einer Arthrose

Man unterscheidet primäre und sekundäre, meist posttraumatische Arthrose. Unter primärer Arthrose versteht man die Entwicklung einer degenerativen Erkrankung ohne erkennbare Ursache. Sekundäre Arthrose entsteht am häufigsten nach einer Fraktur im Ellenbogenbereich. Am häufigsten tritt heutzutage eine posttraumatische Arthrose des Ellenbogengelenks auf. Aufgrund der Form des Ellenbogengelenks wird eine Unebenheit der Gelenkflächen über 2 mm schlecht toleriert und ist die Ursache für die Entwicklung sekundärer degenerativer Veränderungen. Eine stufenartige Unebenheit der Gelenkfläche größer als 2 mm sollte daher frühzeitig durch eine korrigierende Operation behoben werden. Deshalb rekonstruieren wir Ellbogenfrakturen möglichst perfekt und beugen so der Entstehung der Arthrose vor.

Häufigkeit der Ellenbogenarthrose

Von einer primären Arthrose des Ellenbogens sind etwa 2% der Bevölkerung betroffen. Das durchschnittliche Alter, in dem Symptome auftreten, liegt bei 50 Jahren. Zu den Ursachen zählen Vererbung, Alterung, Knochenschwund oder eine übermäßige Belastung des Gelenks. Am häufigsten tritt die Ellbogenarthrose bei Männern, die schwere körperliche Arbeit verrichten (typisch ist die Arbeit mit Druckluftwerkzeugen) oder bei Sportlern (mit Überkopftätigkeit, meistens Werfer) auf. Frauen sind viermal seltener betroffen als Männer. Häufiger kommt es z. B. zu einer Ellenbogenarthrose bei Rollstuhlfahrern oder Patienten, die schon in jungen Jahren dauerhaft auf Krücken angewiesen sind.

Auch als unbelastetes Gelenk trägt der Ellenbogen bei einer Reihe von Aktivitäten physiologisch eine um ein Vielfaches höhere Belastung als das Körpergewicht. Die primäre Arthrose betrifft meistens zunächst den inneren Teil des Gelenks und der Grad ihrer Entwicklung geht hier mit dem Alter einher. Die äußere Seite des Gelenks weist am Anfang keine derartige Entwicklung degenerativer Veränderungen auf.

Ellenbogen Arthrose Behandlung Wien

Symptome einer Ellenbogen-gelenksarthrose

Symptome einer Ellenbogengelenksarthrose

Der Verschleiß des Ellenbogengelenks äußert sich durch Schmerzen in Beugung oder Streckung. Wenn der Ellenbogen gestreckt ist, treten häufig schon beim bloßen Tragen eines leichten Gegenstandes Schmerzen auf. Bei der Untersuchung wird regelmäßig ein Streckungsverlust festgestellt. Schmerzen beim Bewegen in der Mittelstellung treten erst in späteren Krankheitsstadien auf. Klinisch findet man Geräusche bei Bewegungen und vor allem Schmerzen bei passiven Bewegungen in Grenzpositionen.

Was verursacht die Symptome des Gelenkes?

Im Gelenk entstehen häufig freie Knorpel- oder sogar Knochenkörperchen. Mechanische Blockaden bei freien Gelenkkörperchen entstehen bei der Hälfte der Patienten. Die freie Bewegung des Ellenbogens wird durch neu gebildeten knöchernen Anlagerungen (z.g. Osteophyten) und Versteifung der Gelenkkapsel verhindert. Eine Reizung des Ellbogennerven durch knöcherne Anlagerungen ist keine Seltenheit. Nächtliche Schmerzen und Gelenkerguss sind aber selten.

Behandlung bei Arthrose des Ellenbogens

Konservative Therapie bei Ellenbogenarthrose

Ellenbogenarthrose wird zunächst immer mit konservativen Verfahren (Physiotherapie, Regimemaßnahmen, nichtsteroidale Antirheumatika) therapiert. In der Regel sind zunächst eine Linderung des Schmerzenzustands und dann eine langfristige Änderung der Aktivität notwendig. Der Ausschluss schmerzhafter Aktivitäten ist für manuell arbeitende Patienten allerdings oft schwer zu akzeptieren. Zur kurzfristigen Linderung und zur Verbesserung des Rehabilitationstrainings kann eine Kortison-Infiltration durchgeführt werden. Auch Infiltrationen mit Hyaluronsäure können helfen, akute schmerzhafte Reizungen des Ellenbogens zu lindern. Bei Patienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium ist jedoch keine langfristige Linderung zu erwarten.

Ellenbogen-Operation

Wenn eine konservative Behandlung nicht mehr ausreicht, bleibt nur zum operativen Verfahren überzugehen. Bei Patienten mit begrenzten degenerativen Veränderungen kann eine Arthroskopie helfen.

Arthroskopie des Ellenbogens

Eine arthroskopische Gelenkreinigung kann Schmerzen lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Eine Arthroskopie sollte aber nur im Anfangsstadium des degenerativen Prozesses indiziert sein. Es ist möglich, knöcherne Anlagerungen (Osteophyten) sowohl aus vorderem als auch aus hinterem Teil des Ellenbogengelenks zu entfernen. Die Entfernung von Osteophyten aus dem vorderen Teil des Gelenks ist deutlich schwieriger. Die Extraktion freier Gelenkkörperchen ist nicht schwierig. Es ist aber wichtig immer im Kopf zu haben, dass die Arthroskopie eines degenerierten Ellenbogengelenks wesentlich schwieriger ist als bei einem Gelenk mit normalen anatomischen Verhältnissen. Bei Arthrose verschlimmern die Operationsbedingungen die Osteophyten und Gelenkkapselversteifung, aber hauptsächlich deutlich reduziert Gelenkraumvolumen.

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Weitere Operationstechniken

Wenn wir darauf hinweisen, dass die Arthroskopie zur Reinigung des Gelenks nicht ausreicht, kann die von Outerbridge und Kashiwagi beschriebene, auch weniger invasive Technik angewendet werden. Wir reinigen das Gelenk von hinten durch einen kurzen Hautschnitt und den vorderen Teil des Gelenks durch das im Oberarmknochen erstellte Loch. Allerdings ist diese Technik nicht geeignet, wenn gleichzeitig die Streckung im Ellenbogengelenk erhöht werden soll. Wenn wir darauf hinweisen, dass die Gelenkreinigung bei einer Arthrose noch radikaler sein sollte, dann wählen wir normalerweise Techniken, die hauptsächlich dazu dienen, die Bewegung eines steifen Ellenbogengelenks freizugeben. Durch die Reinigung des von Arthrose betroffenen Gelenks werden die Beschwerden des Patienten in der Regel für eine gewisse Zeit gelindert, das Fortschreiten der Erkrankung wird dadurch jedoch nicht aufgehalten, sondern nur verlangsamt.

Operationen bei fortgeschrittener Arthrose

In einem fortgeschritteneren Stadium der Arthrose treten in einem hohen Prozentsatz Reizsymptome des Ellbogennerven auf. Sie erscheinen bei etwa der Hälfte der operierten Patienten. In einigen Fällen handelt es sich um leichte Probleme, die nach der Entfernung der Osteophyten verschwinden. Wenn wir Zeichen einer erheblichen Kompression des Nervus ulnaris feststellen, müssen wir uns beim Reinigen des Ellenbogens auf die Freisetzung des Nerven konzentrieren oder ihn direkt nach vorne verlagern.

In einem fortgeschritteneren Stadium der Arthrose treten in einem hohen Prozentsatz Reizsymptome des Ellbogennerven auf. Sie erscheinen bei etwa der Hälfte der operierten Patienten. In einigen Fällen handelt es sich um leichte Probleme, die nach der Entfernung der Osteophyten verschwinden. Wenn wir Zeichen einer erheblichen Kompression des Nervus ulnaris feststellen, müssen wir uns beim Reinigen des Ellenbogens auf die Freisetzung des Nerven konzentrieren oder ihn direkt nach vorne verlagern.

Wenn aufgrund von Gelenkunebenheiten mehr als 50 % des Gelenkknorpelumfangs bei der Arthrose verloren sind oder eine Rekonstruktion der Gelenkoberfläche aufgrund erheblicher degenerativer Veränderungen nicht möglich ist, müssen wir über die Indikation zur Implantation eines Kunstgelenks nachdenken. Die Lösung der Arthrose durch eine Interpositionsarthroplastik (mittels Distraktionsgerät), hat in europäischen Ländern keine weite Verbreitung gefunden. Ich lege den Distraktions-Fixateur extern mit guten Ergebnissen bei jungen Patienten mit mittelschwerer Arthrose und gleichzeitiger Ellenbogensteife an, die nicht durch eine implantierte Totalendoprothese (künstliches Gelenk) eingeschränkt werden möchten. Die Anlage des Distraktionsapparates ist jedoch eine relativ heikle Aufgabe, die nur einem erfahrenen Operateur vorbehalten ist. Nach der Wiederherstellung der anatomischen Form der Gelenkflächen kann die Gelenkfläche des Oberarmknochens mit einem Transplantat bedeckt werden. Das Distraktionsapparat bleibt mindestens vier Wochen angeladen.

Bei älteren und insbesondere körperlich weniger aktiven Patienten besteht bei fortgeschrittener Arthrose des Ellenbogengelenks die Lösung durch eine Totalendoprothese (künstliches Gelenk). Das Thema der Endoprothesen des Ellenbogengelenks ist sehr umfangreich und komplex und nur wenige eng spezialisierte Orthopäden widmen sich dieser Problematik.